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1906 - 1939

Die Geschichte unserer Musikabteilung beginnt mit der Gründung des Spielmannszuges im Jahre 1906. Initiator war Georg Engel V. (‚Bälzer-Vadder‘). Die ersten Worfelder Spielleute hatten das Musizieren wohl beim Militär erlernt. In der Anfangsphase wurde den jungen Musikern das Trommeln von Georg Engel V. (A. d. Trift 15) und Georg Best II. (Neustraße 10) beigebracht, während die Pfeifer von Georg Neiter (A. d. Ölmühle 18) sowie Heinrich Mischlich (A. d. Ölmühle 9) angelernt wurden.

Reservistenbild von Georg Engel V., 1906
Reservistenbild von Georg Engel V., 1906

Die Spielleute wirkten zunächst bei vereinsinternen Veranstaltungen mit.

1913 wurden zum 25-jährigen Jubiläum ein Weckruf und zwei Festumzüge bestritten.

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914 mussten die meisten jungen Turner zum Militär und der Spielbetrieb kam zum Erliegen.

Im Februar 1921 traten 34 Mitglieder aufgrund unüberwindbarer Gegensätze aus ihrem alten Verein aus und gründeten den Arbeiter- Turn- und Sport-Verein (‚Freie Turner‘). Nahezu der komplette Spielmannszug schloss sich dem neuen Verein an.
Von nun an gab es in Worfelden zwei Spielmannszüge!
Beim TSV Spielmannszug wurden nun junge Leute angeworben, für deren Ausbildung laut Vorstandsbeschluss eigens aus Darmstadt ein ‚Tambour‘ beordert wurde. Stabführer war Georg Engel V.. Der ATSV musste sich zunächst Instrumente anschaffen - was für den jungen Verein nicht so einfach war. Georg Neiter, der die Nachwuchsmusiker ausbildete und auch den Tambourstab schwang, brachte die Mannschaft auf ein relativ hohes Niveau. Der Spielmannszug wurde zum Aushängeschild der Worfelder ‚Freien Turner‘. Im Juli 1925 nahmen einige Spielleute des ATSV an der 1. Internationalen Arbeiterolympiade in Frankfurt teil. Gemeinsam musizierten dort 2000 Musiker. Nachdem Georg Neiter 1925 nach Darmstadt übersiedelte, übernahm Jakob Petri II., (Neustraße 5) vorübergehend das Amt als Stabführer bevor Philipp Engel XX., (Neustraße 3, später Büttelborn) von 1926 bis 1933 die Spielleute anführte. Auch 1931, bei der 2. Internationalen Arbeiterolympiade in Wien, wirkten ATSV-Spielleute mit.
Nach der Machtergreifung durch die NSDAP im März 1933 wurde der Arbeiter- Turn- und Sport-Verein verboten und das gesamte Vereinsvermögen beschlagnahmt, darunter auch fast alle Instrumente.

Vereinigter Spielmannszug Erzhausen-Worfelden, 1932
Vereinigter Spielmannszug Erzhausen-Worfelden, 1932

Im Juli nahmen zwei Spielleute des TSV 1888 am Deutschen Turnfest in Stuttgart teil. Die Bestrebungen des Feuerwehr-Kommandanten Ludwig Schöneberger die ATSV-Spielleute innerhalb eines Feuerwehrspielmannszuges zu reaktivieren konnten 1934/35 nicht realisiert werden.

Die Spielmannstradition wurde bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges im September 1939 vom TSV 1888 aufrechterhalten.

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