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1983 - 2005

Im Jahr 1983 standen drei große Ereignisse an. Beim Unterhaltungsabend der Turn- und Sport-Gemeinde stellt sich der Spielmannszug erstmals mit der vollständigen vom Deutschen Turnerbund vorgeschriebenen Uniform vor. Blaue Jacken und graue Hosen waren von nun an die Montur der Musiker.

Die erste Auslandsfahrt der Spielleute zum Bundestreffen der österreichischen Turnermusiker nach Graz fand im Mai statt. Der Höhepunkt in diesem Jahr sollte allerdings der Besuch des Deutschen Turnfestes in Frankfurt werden. Beim Wertungsspielen in der Alten Oper startet man in der Mittelstufe und erhält einen „1. Rang mit Auszeichnung“.

Einige Musiker erlernen im Jahr 1984 ein Blasinstrument und formieren sich auf Initiative von Richard Lutz und Karl-Heinz Hoffmann zu einer Bläsergruppe, die von Richard Lutz geleitet wird.

Bei der am Freitag dem 1. Februar 1985 stattgefundenen Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr wurde bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung beschlossen, die Spielgemeinschaft mit dem TSG-Spielmannszug aufzulösen. Die zwölf Musiker der Freiwilligen Feuerwehr mussten, sofern sie weitermusizieren wollten, in die TSG eintreten. Damit hatte das Spielmannswesen innerhalb der Worfelder Feuerwehr nach 33 Jahren geendet.

Musikfreund Lothar Michl, langjähriges Abteilungs- und Vorstandsmitglied, verstarb im Jahr 1985. Zu diesem traurigen Anlass gab die Bläsergruppe ihr Debüt und dem langjährigen Mitglied das letzte Geleit.

Viele Musiker sind in beiden Klangkörpern aktiv, trotzdem lässt das Interesse der Musiker an der traditionellen Spielmannsmusik nicht nach. 1986 bestand der Spielmannszug 80 Jahre. Eine fünftägige Fahrt nach Spanien war ein Höhepunkt in diesem Jubiläumsjahr.

Im Dezember veranstalteten der Spielmannszug und die neue Bläsergruppe erstmals gemeinsam unter Mitwirkung des Gesangvereins ‚Frohsinn‘ ein Konzert.

Beim 27. Deutschen Turnfest 1987 in Berlin errang der Spielmannszug in der Oberstufe einen „1. Rang mit Belobigung“. Die Bläsergruppe der Abteilung wurde mittlerweile vergrößert und nannte sich von da an Blasorchester der TSG Worfelden.

Heinz Köth, Georg Klink, Richard Lutz, TSG Worfelden 
„Ständchen“ bringt der Spielmannszug seinen Mitgliedern immer zu runden Geburtstagen. Hier feiern v.l.n.r. Heinz Köth, Georg Klink und Richard Lutz

1988, anlässlich des 100-jährigen Bestehens der TSG umrahmen der Spielmannszug und das Blasorchester sämtliche Veranstaltungen zu diesem Jubiläum. 13 befreundete Orchester aus Nah und Fern umrahmen den Festumzug. Ein großartiges Erlebnis war der feierliche Einzug der prachtvollen alten Vereinsfahnen in das Festzelt unter den mitreißenden, festlichen Klängen der gemeinsam musizierenden Schweizer und Worfelder Musiker.

Der Gegenbesuch der Musikfreunde in der Schweiz/Bullet wird ein unvergessliches Erlebnis.

Mit dem Jahreskonzert 1990 übergibt Richard Lutz die Leitung des Blasorchesters an Karl-Heinz Hoffmann. 1991 findet das Deutsche Turnfest in Dortmund statt. Auch hier erringt der Spielmannszug in der Oberstufe einen „1. Rang mit Belobigung“.

Im gleichen Jahr besteht Sandra Rostock die Dirigentenprüfung an der Bundesmusikschule.

Erstmals spielt ein Worfelder Musiker, Karl-Heinz Hoffmann, beim Bundesorchester Spielmannszug des Deutschen Turnerbundes mit. In dieser Zeit wird auch der Landesspielmannszug des Hessischen Turnverbandes gegründet. Mit 20 Musikern ist der Spielmannszug Worfelden die führende Kraft in diesem Auswahlorchester. Beim Deutschen Turnfest 1994 in Hamburg erhält der Spielmannszug im Wertungsspielen abermals einen „1. Rang mit Auszeichnung“ in der Mittelstufe. Im Jahr 1995 beginnt unter der Federführung von Richard Lutz eine neue Ära in der Abteilung Spielmannszug. Erstmals entsteht der Bereich der musikalischen Früherziehung für Kinder ab 4 Jahre.

Pamela Habann und Stefan Körner werden dank herausragender musikalischer Leistungen zwei weitere Worfelder unseres Vereins Musiker im Bundesorchester Spielmannszug des Deutschen Turnerbundes. Aber auch das gesellschaftliche Leben kommt in der Abteilung nicht zu kurz. Ein Wochenendausflug in die Eifel und ein weiterer Besuch in die Schweiz standen in diesem Jahr an.

Nachdem man bei einem Besuch 1995 in der Schweiz die dortige Guggemusik „Le Boxon“ gehört hatte, infizierten sich einige Musiker mit dem Gugge-Fieber; davon angesteckt fanden bald die ersten Übungsstunden statt. Die Worfeller Guggemusik war geboren.

1996 war das Jahr des 90-jährigen Jubiläums. Dieses wurde mit einem großen Fest auf dem Gelände von Georg Klink und in der benachbarten Sporthalle gefeiert. Hier werden auch die neuen Uniformen präsentiert. Man weicht etwas von der blau/grauen Bundestracht ab und schafft sich bordeauxrote Westen an. Im gleichen Jahr findet in Hergershausen das Landestreffen der „Hessischen Turnermusiker“ statt. Beim Wertungsmusizieren wird ein „1. Rang mit Auszeichnung“ erreicht. Karl-Heinz Hoffmann übernimmt die Leitung des hessischen Landesspielmannnszuges, ein Ensemble hervorragender Musiker.

1996 90 Jahre Spielmannszug Worfelden
90 Jahre Spielmannszug 1996, Spiel in kleinen Gruppen: Pamela Habann, Stefan Körner, Sandra und Silvia Rostock

Im Mai 1997 wird die Abteilung durch einen tragischen Unglücksfall tief erschüttert. Während eines Freundschaftsbesuches in Bad Soden erlag unser Musiker, Übungsleiter und langjähriger Dirigent Richard Lutz einem plötzlichen Herzversagen. Er war ein hervorragender Musiker und Arrangeur, besonders die wichtige Nachwuchsarbeit betrieb er zuverlässig mit großem Engagement. Er war bei allen sehr beliebt; als fachkompetenter Gau-Spielmannswart genoss er überregional hohes Ansehen. In den Reihen der Musiker hinterließ er eine große Lücke.

Als Erinnerung an den vielseitigen Musiker und guten Freund wurde während des Konzertes Ende des Jahres - ihm zu Ehren - eines seiner letzten Arrangements, der Traditions-Marsch „Freundschaftsklänge“, dargeboten.

Das Turnfest 1998 in München brachte einen großartigen Erfolg. Unter allen teilnehmenden Spielmannszügen erreichte man die Note „1.Rang mit Auszeichnung“. Stefan Körner ist der dritte Worfelder Musiker, der an der Bundesmusikschule die Dirigentenprüfung besteht.

Im Jahr 1999 fand wieder einmal eine Vergnügungsfahrt für die Abteilung statt. Es ging in den Europapark nach Rust, wo Spielmannszug und Blasmusik ein Platzkonzert gaben und der Spielmannszug anschließend die Europaparkparade anführte.

Mit Unterstützung einiger Musiker des TV Königstädten fuhren die Spielleute noch im gleichen Jahr auf Einladung der Stadt Groß-Gerau nach Szamotouly in Polen zu den dortigen Europatagen. Man nahm an verschiedenen Platzkonzerten und dem großen Festumzug teil.

Beim Konzert am 11. Dezember 1999 erhält das langjährige Mitglied Heinz Köth den Ehrenbrief des Landes Hessen für 25-jährige Vorstandsarbeit.

2001 zeigen sich wieder Erfolge der Jugendarbeit. Neun Schüler nehmen zum ersten Mal beim Fastnachtsumzug in Mainz teil. Die Guggemusik erfreut sich immer größerer Beliebtheit, das zeigen die zunehmenden Auftritte im Umkreis. Auch die musikalische Früherziehung leistet erfolgreiche Arbeit, mittlerweile gibt es drei Gruppen. Beim 12. Hessischen Landesturnfest in Bad Homburg erreicht der Spielmannszug am 17. Juni 2001 mit einem „1. Rang mit Belobigung“ auch die Höchstpunktzahl und wird Hessischer Landesmeister.

Im Jahr 2001 wird der Spielmannszug mit der Höchstpunktzahl Hessenmeister beim Landesturnfest in Bad Homburg. Hier erreicht man den 1. Rang mit Belobigung. Im Auftrag der Stadt Groß-Gerau nimmt man an den Europatagen in Bruneck, Südtirol teil.

Als Vorstufe zur musikalischen Früherziehung wird von Delia Hoffmann und Katrin Klink der Musikgarten für Kleinkinder im Alter von 1½ bis 3 Jahre eingeführt.

Leipzig war 2002 die nächste Turnfeststadt, die der Spielmannszug und die Blasmusik besuchten. Mit nur einem Punkt weniger als der Turnfestsieger wurde man mit der Bewertung 1. Rang mit Auszeichnung Vizemeister im bundesweiten Vergleich. Diese Erfolge sind alle der effizienten Arbeit von Karl-Heinz Hoffmann und dem dadurch erreichten hohen musikalischen Niveau der Musiker zuzuschreiben.

Turnfest Leipzig 2002, Georg Klink und Bernd Habann
Turnfest Leipzig 1996: Georg Klink mit Bernd Habann

Nach 26 Jahren als Abteilungsleiter legt Georg Klink sein Amt im Jahr 2003 nieder. Nachfolger wird sein langjähriger Stellvertreter Bernd Habann.

Leider kann unser „Präsi“ Schorsch Klink nicht lange seinen neuen Ruhestand erleben. Nur kurze Zeit später verstarb er an einem Herzanfall während eines Vereinsausfluges der TSG Worfelden am 14. März 2003. Sein Tod hat eine sehr große Lücke in unserem Verein hinterlassen. Schorsch Klink ist es mit seiner ungezwungenen geselligen Art gelungen Spielleute und Blasmusiker - Junge und Alte - mit Einbeziehung ihrer Partner zu einer großen Musikerfamilie zusammenwachsen zu lassen.

Das Hausgroawefest, das bis dahin auf dem Gelände von Schorsch und seiner Frau Ingrid gefeiert wurde, fand zum ersten Mal am Sportlerheim der TSG statt.

Anlässlich des gemeinsamen Jubiläumsfestes der Freiwilligen Feuerwehr (75 Jahre) und des RC 03 (100 Jahre) umrahmten der Spielmannszug und das Blasorchester die Feierlichkeiten.

In diesem Jahr verlässt Karl-Heinz Hoffmann seinen Heimatort Worfelden und zieht „iwwern Rheu“. Er bleibt uns, dessen ungeachtet, als Dirigent und Stabführer erhalten, worüber wir sehr froh sind. Im Dezember überreicht man ihm während des Jahreskonzertes die Dirigentennadel in Gold. Bernd Habann und Frank Rothenburger erhalten für langjährige Vorstandsarbeit die goldene Verdienstmedaille.

Zur Fastnacht 2005 konnte man 15 Nachwuchsmusiker integrieren und erreichte somit eine Spielstärke von 42 Spielleuten.

Um das Angebot der musikalischen Früherziehung zu erweitern, wird ein Babygarten für die Allerjüngsten bis 18 Monate unter der Leitung von Delia Hoffmann angeboten.

Im gleichen Jahr fuhren die Musiker zum Deutschen Turnfest nach Berlin. Der Spielmannszug, unterstützt von einigen Musikern des TV Königstädten, startete aufgrund neuer Regularien beim Wertungsspielen in der offenen Stufe. Hier erreichte man die beachtliche Note „sehr gut“. Die Stimmung beim großen Turnfestumzug in Berlin von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor konnte trotz starker Regenfälle nicht getrübt werden. Platzkonzerte im Berliner Zoo sowie in der Spandauer Brauerei lockerten das sonst straffe Programm etwas auf. Aber auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Die Turnfest-Abschlussveranstaltung im Berliner Olympiastadion mit 5500 Mitwirkenden und 75000 Zuschauern war eine beeindruckende Show.

Turnfest Berlin 2005
Deutsches Turnfest in Berlin 2005

Im Oktober 2005 fand zum ersten Mal das gemeinsame Oktoberfest mit der Freiwilligen Feuerwehr in deren Gerätehaus statt. Hierbei musizierte das Blasorchester einige Stunden lang.

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